KVM CAT5 Extender und die richtige Kabelwahl

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Wie auch schon bei den KVM Switches über CATx und Glasfaser, sowie KVM over IP Systemen ist es auch bei den Extendern sehr ähnlich was die Kabelgüte und den Weg des Signales über störfeldbehaftete Kabelwege angeht. Zunächst CAT5 und VGA KVM CAT5 Extender. Hier ist es so, dass wir generell für Full HD Auflösungen und Längen größer 60m empfehlen höherwertige Extender mit sog. Laufzeiten– Kompensation (auch Skewcompensation oder Delaycompensation  genannt) zu verwenden. Bei dieser Technik wird meist im Empfänger ein gewisses Delay eingebaut, sodass Laufzeitenunterschiede der Grundfarben (RGB) ausgeglichen werden. Im Nanosekundenbereich lassen sich per On-Screen-Display, per Tastenkombination am Empfänger oder per Poti (Drehschraube) die Laufzeiten der einzelnen Grundfarben, sowie weitere Einstellungen wie z.B. Gain, Schärfe usw., tätigen. Damit gehören schwarze Displays, Schlierenbildung, Farbverzerrungen und Unschärfe größtenteils der Vergangenheit an.

Bitte darauf achten, dass ein CATx Kabel verwendet wird, das für Videoübertragungen geeignet ist. Immer wieder erfahren wir, dass potentielle Kunden und deren Hauselektriker bereits „das beste Kabel, dss es gibt“ verlegt haben. Meist handelt es sich dabei logischer Weise um ein CAT7 Kabel – sicherlich erste Wahl für Netzwerktraffic, dummer Weise nicht für Video KVM CAT5 Extender…

Bitte halten Sie sich an ein CAT5 Kabel, geschirmt ja, aber immer ein CAT5 Installationskabel mit starrem Innenleiter und AWG 24 oder besser (damit meinen wir AWG 23, je niedriger diese Zahl, desto größer der Innenleiter – Querschnitt). Bitte verwenden Sie niemals ein Patchkabel. Das wird zu 100% nicht funktionieren.

Das CAT5, CAT5e oder CAT6 Kabel hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem CAT7 Kabel – es ist weniger verdrillt und die verdrillten Innenleiter sind nahezu gleich lang, zumindest ist der Unterschied der Verdrillung bei weitem nicht so groß wie beim CAT7. Warum ist das wichtig? Bei der analogen Videoübertragung wird das RGB Signal auf je ein Adernpärchen aufgeteilt. Das vierte zur Verfügung stehende Adernpaar enthält die weiteren Signale, wie USB HID, PS/2, RSD-232 und auch die EDID und DDC Information, Clock usw. Je größer die Längenunterschiede in den einzeln verdrillten Adernpaare am Ende sind, umso größer sind die Laufzeitenunterschiede der Fraben, d.h. ein Bild wird schneller schlecht und sogar unbrauchbar (TFT geht in „Out Of Range“ und bleibt schwarz), je ungleicher die Adernpaare am Ende sind, also je grösser die Distanz und je ungeeigneter das Medium umso schlechter der Bildeindruck.

Und da waren wir noch gar nicht bei den möglichen Störquellen.

DVI statt VGA: Grundsätzlich verhält es sich hier so, dass der Störabstand eines digitalen Videos geringer ist als beim analogen Signal. D.h. in „probelmatischen“ Umgebungen, wenn ein VGA Signal mit einem hochwertigen Extender kein zufriedenstellendes Ergebnis liefert, kann der Umstieg auf Digitaltechnik den gewünschten Erfolg bringen.

Allerdings ist die Bandbreite des DVI Signals höher als beim VGA, d.h. ein DVI KVM CAT5 Extender hat mit anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, die oft wieder mit dem Kabel zusammenhängen. Die maximalen Längen liegen hier in der Regel bei 140m, die kleinere Geräteklasse im Industriestandard liegt bei 50m. Importextender mit 15-30m Leitungslänge und oft mehr als einer benötigten CATx Verbindung zwischen Sender und Empfänger bleiben hier unberücksichtigt.

Grundsätzlich gilt: Pro Head, also pro Videoausgang, wird je ein CATx Verbindungskabel benötigt. Anders ist die Bandbreite nicht zu handeln. Wenn ein Hersteller eine entsprechende Kabelvorgabe macht sollte man sich tunlichst daran halten, gerne konfektionieren wir auch unsere Kabelempfehlung für Sie, sodass Sie hier beste Performance in Ihrer Installation erzielen.

Mögliche Störquellen und „der KVM CAT5 Extender funktioniert nicht“:

Die ordnungsgemäße Funktion der KVM CAT5 Extender hängt auch bei hochwertigen Geräten viel von der Umgebung ab.

Wichtig ist, dass wir genau wissen woran wir sind: handelt es sich bei Ihrem Umfeld um eine Fertigungshalle, wo große Drehstrommotoren ihren Dienst tun, möchten Sie im Krankenhaus installieren, wo wir Magnetfelder beispielsweise eines Computer- Topographen kreuzen? Sind wir in einem Bürogebäude, wo die Kabelkanäle die Netzwerkverkabelung und auch die Stromleitungen führen? Müssen wir über Patchfelder, Wanddosen und womöglich vorbei an elektronischen oder magnetischen Vorschaltgeräten für bspw. Metalldampflampen oder Neonröhren?

Sie merken schon, es ist ein wenig Vorplanung nötig, damit wir am Ende das Ergebnis erzielen, dass Sie sich wünschen.

Wie sollten Sie vorgehen?
  1. Umgebung ansehen

  2. Tatsächliche Gesamtstrecke ermitteln

  3. Übergänge wie Patchfelder, Wanddosen etc. bestimmen. Die Kabelgüte im Patchfeld ggf. an die Kabelgüte der Übertragungsstrecke anpassen.

  4. Kabelkanal checken, Störfelder wie Stromkabel, kreuzende Stromkabel eliminieren.

  5. Kabeltrassen dürfen keinesfalls nahe an Neonröhren oder anderen Energiesparlampen mit Vorschaltgerät vorbeigeführt werden.

  6. EMV check der Umgebung an der Kabelstrecke durchführen.


  7.  
Länge des Extenders maximal – Anzahl der Übergänge a‘ ca. 5m = max. mögliche Leitungslänge bei EMV sauberer Umgebung. Es ist schwer eine allgemeingültige Aussage zu treffen, aber so kommen Sie, zumindest mit unserer Kabelempfehlung schon ganz gut hin.

Sein Sie bei der Beurteilung der Umgebung ehrlich mit sich selbst – versuchen Sie nicht den letzten Euro zu sparen, wenn es nicht geht - geht es nicht. Steigen Sie lieber um, auf den zugegebener Maßen teureren Glasfaser- Extender, da sind Sie völlig unanfällig für jegliche Störfelder auf der Strecke.
Ein Testgerät hilft sicherlich Aufschluss zu bekommen, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.